Vor ein paar Wochen hast Du bei Deinem Job einen neuen Chef vor die Nase gesetzt bekommen und Du weißt jetzt schon, dass Du auf lange Sicht mit ihm auf Kriegsfuß stehen wirst? Er hat völlig andere Ansichten als Du und legt Wert auf unwichtige Kleinigkeiten anstatt die, aus Deiner Sicht, wesentlichen Projekte voranzutreiben? Du musst ständig Überstunden machen, weil ihm wieder mal kurz vor Feierabend einfällt, dass ja unbedingt noch dies und jenes heute erledigt werden muss? Und Deinen geplanten Urlaub konntest Du auch nicht nehmen, weil er plötzlich ein ultra wichtiges Projekt dazwischengeschoben hat, welches dem Unternehmen einen neuen großen Kunden gesichert hat? „Ist ja toll“, denkst du dir, „aber was habe ich davon?“ Die Lösung dieses Problems ist einfach: Werde dein eigener Chef!
Ich kann Dir gar nicht sagen, wie froh ich gerade bin, wenn ich diese Zeilen schreibe. Froh darüber, dass all dies zum Glück hinter mir liegt. Ich muss mich nicht mehr von jemand anderem herumkommandieren lassen. Und ich muss mir auch nicht mehr von jemand anderem sagen lassen, wann ich was zu erledigen habe. Und vor allem bin ich froh darüber, dass ich mir von niemandem mehr völlig unwichtige bedeutungslose Tätigkeiten auftragen lassen muss, nur damit ich beschäftigt bin. Ich will nicht beschäftigt werden. Mein Leben ist zu kurz dafür, mich beschäftigen zu lassen. Meine Lebenszeit ist zu wertvoll, als dass ich sie mit sinnlosen Tätigkeiten verschwenden könnte.
Geht Dir ähnlich? Dann mach Schluss damit und werde Dein eigener Chef!
Hast Du eine Vorstellung davon, was für unglaublich tolle Freiheiten Dir eine Selbstständigkeit bringt? Nicht so wirklich? Dann haben wir beide hier ein bisschen was aufzuarbeiten.
Aber Achtung: Es besteht die Gefahr, dass Du nach dem Lesen dieses Beitrages ein bisschen was in Deinem Leben verändern wollen wirst. Das könnte zunächst einmal mit viel Arbeit und dem Verlassen Deiner Komfortzone verbunden sein. Nimmst Du in Kauf? Super, dann lies weiter!
Vorteile einer Selbstständigkeit
Aber ist diese ganze Geschichte mit der Selbstständigkeit nicht total risikobehaftet und unsicher? Vielleicht werde ich gar keinen Erfolg damit haben und alles verlieren? Wenn man auf das hört, was uns überall so eingeredet wird, dann bestimmt! Deutschland ist nicht gerade das Gründer-freundlichste Land und eigentlich wird Dir meist während Deiner Schul- und auch Studienzeit überhaupt nicht erzählt, dass es überhaupt eine Option ist, sich etwas Eigenes aufzubauen und eben nicht dem „normalen“ Karriereweg im nächstgrößeren Unternehmen zu folgen. Warum solltest Du das auch wollen? Ist ja schließlich nur mit Nachteilen behaftet.
Aber ist das wirklich so? Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen: Nein! Das absolute Gegenteil ist der Fall!
Entscheide selbst, wann du arbeiten willst
Es beginnt damit, dass Du Dir als Selbstständiger völlig eigenverantwortlich und frei Deinen Tag gestalten kannst. Niemand schreibt Dir vor, dass Du von 9:00 bis 18:00 Uhr im Büro anwesend sein musst.
Du bist ein Frühaufsteher und würdest am liebsten bereits morgens um 6:00 Uhr produktiv sein, weil du direkt nach dem Aufstehen einen freien Kopf hast und diese Zeit für Dich ideal geeignet ist, um kreative Arbeiten zu erledigen?
Oder bist Du eher ein Spätaufsteher und morgens um 8:00 oder 9:00 Uhr noch völlig verpennt und sowieso zu nichts zu gebrauchen, bis Du Deinen ersten Kaffee hattest? Dafür sprühen Deine grauen Zellen aber abends oder vielleicht sogar nachts nur so vor weltverändernden Ideen?
Vielleicht hast du auch mittags ein Tief von mehreren Stunden und solltest besser eine mehrstündige Pause einlegen, in der Du Dich anderweitig betätigst. Du könntest zum Sport gehen, Dich mit Freunden treffen oder den Haushalt schmeißen, um einmal völlig auf andere Gedanken zu kommen und den Laptop zuzuklappen.
Frage Dich mal ernsthaft, ob es Sinn macht, dass wir uns von Dritten vorschreiben lassen, dass wir von 9:00 bis 18:00 Uhr produktiv sein müssen, obwohl unsere innere Uhr vielleicht ganz andere Zeiten vorschlagen würde, um wirklich etwas wegzurocken. Und welches Superhirn hat diese „Bürozeiten“ eigentlich so festgelegt? Es lohnt sich manchmal Dinge, die als Standard angesehen werden, auf ihre Sinnhaftigkeit zu überprüfen.
Ich kann für mich persönlich sagen, dass ich in der Zeit zwischen 9:00 und 18:00 Uhr definitiv keine hochproduktiven Ergüsse von mir geben werde. Das war schon immer so und ich habe nun langsam verstanden, dass es keinen Sinn macht, endlose Kämpfe gegen sich selbst und seine innere Uhr zu führen. Also akzeptiere ich es und spare mir die Energie für meine wirklich produktiven Zeiten auf.
Entscheide selbst, wann du Urlaub machen willst
Diese zeitliche Gestaltungsfreiheit ist nicht nur für den einzelnen Arbeitstag ein enormer Vorteil, sondern auch für die langfristige Planung. Vielleicht gibt es Phasen, in denen Du so motiviert und leistungsfähig bist, dass du problemlos 12 Stunden am Tag arbeiten willst. Du empfindest es fast als störend, deinen Flow nach acht bis neun Stunden unterbrechen zu müssen. Und dann gibt es wieder Phasen, in denen Du etwas kürzertreten möchtest und Dein Körper Dir auch signalisiert, dass er eine längere Ruhephase benötigt.
Als Dein eigener Chef entscheidest Du selbst, wann Du diese Turbophasen und wann die entspannteren Phasen einlegst. Du kannst in selbstbestimmten Zyklen arbeiten: Ein paar Wochen lang Gas geben und ein super spannendes Projekt durchrocken und Dir anschließend wieder eine ruhigere Phase gönnen, bei der Du selbst bestimmst, wie lange diese anhalten soll.
Außerdem musst Du nicht sechs Monate im Voraus Deinen Urlaub planen, diesen mit Deinen Kollegen abstimmen, einen Urlaubsantrag bei Deinem Chef einreichen und hoffen, dass dieser schlussendlich auch genehmigt wird. Entscheide selbst, wann Dein Körper Ruhe braucht und wie lange. Woher sollst Du auch mehrere Monate im Voraus wissen, wann du Erholung brauchst? Das macht doch eigentlich wieder keinen Sinn, oder?
Entscheide selbst, mit wem und woran Du arbeiten willst
Du bist Dein eigener Chef. Also kannst Du Dir auch selbst aussuchen, mit wem Du zusammenarbeiten willst. Niemand ist in der Lage, Dir irgendetwas aufzuzwängen. Du hast ein ungutes Gefühl bei einem potentiellen neuen Kunden? Entscheide selbst, ob Du die neue Geschäftsbeziehung eingehen möchtest. Du musst es nicht. Du kannst jederzeit „Nein.“ sagen und lieber mit jemand anderem zusammenarbeiten, bei dem Du ein besseres Gefühl hast.
Vielleicht ist Dir jemand auf Anhieb beim ersten Gespräch unsympathisch? Dann erkläre freundlich, dass Du derzeit leider keine Kapazitäten freihast. Schon bist du die Person los und hast diese negativen Energien aus Deinem Umfeld verbannt.
Natürlich klingt das jetzt einfacher, als es gerade zu Beginn sein wird. Wenn Du noch keinen einzigen Kunden hast, wirst Du vermutlich einen Teufel tun und jemandem absagen, nur, weil Dir seine Nase nicht passt. Aber glaub mir: Man wird sehr schnell wählerischer, mit wem man zusammenarbeitet, da man schnell merkt, wie anstrengend es sein kann, wenn man Kunden hat, die einen unverhältnismäßig viel Energie und Nerven kosten.
Außerdem bist Du natürlich auch in der äußerst komfortablen Situation, selbst entscheiden zu können, an welchen Aufgaben und Projekten Du arbeiten möchtest. Ein wenig eingeschränkt ist dies natürlich, wenn Du als Freelancer für Kunden arbeitest. Aber genau deswegen wählst Du deine Kunden ja vorab ganz genau aus und besprichst im Vorhinein die Erwartungen an die Zusammenarbeit.
Wenn Du hingegen an eigenen Projekten arbeitest, hast Du völlig freie Hand und legst selbst Deine Strategie und die Vorgehensweise fest. Außerdem entscheidest Du selbst, ob es bei dem ein oder anderen Projekt vielleicht besser ist, es fallen zu lassen, da sich entweder bereits abzeichnet, dass es nicht erfolgversprechend ist oder Du schlicht und einfach feststellst, dass Dir das Projekt einfach nicht am Herzen liegt oder keinen Spaß macht.
Alles, was Du investierst, kommt zu Dir zurück
All die harte Arbeit und die vielen Stunden, die in Deine Projekte geflossen sind, kommen langfristig zu Dir zurück. Bei allem was Du tust, investierst Du somit in Deine eigene Unabhängigkeit und in Dein eigenes Vorankommen.
Als Angestellter in einem Unternehmen steckst Du all Deine Energie hinein, den Traum eines anderen zu verwirklichen. Selbst wenn das Unternehmen am Ende des Tages durch Deinen Einsatz erfolgreich ist – die Lorbeeren wirst niemals Du, sondern immer Dein Chef, der Inhaber oder Geschäftsführer des Unternehmens ernten. Du bekommst Dein Gehalt und bist damit entschädigt.
Aber hast Du eine Vorstellung davon, was für ein tolles Gefühl es ist, sein eigenes Baby wachsen zu sehen und zu wissen, dass man selbst den langfristigen Output auf seiner Haben-Seite verbuchen wird? Dieses Gefühl ist wohl unbezahlbar!
Entscheide selbst, was Du lernen möchtest und worin Du Dich weiterbilden willst
Du möchtest Dir neue Fähigkeiten aneignen oder Deine Kenntnisse in bestimmten Bereichen vertiefen, weil Dich etwas ganz besonders interessiert? Als Dein eigener Chef musst Du nicht darauf warten, dass Dir endlich die Fortbildung genehmigt wird, zu der Du gerne gehen würdest. Entscheide einfach selbst, was für Dich interessant klingt. Probiere neue Dinge aus.
Entscheide selbst, wieviel Zeit Du für das Erlernen dieser neuen Dinge aufwenden möchtest. Vielleicht bist Du Dir bei einer Sache auch nicht so ganz sicher, ob sie das Richtige für Dich ist. Teste es aus! Meistens merkt man viel schneller, ob man tiefer in etwas einsteigen möchte oder nicht, wenn man sich innerhalb von kurzer Zeit intensiv mit etwas beschäftigt, als wenn man sich über Wochen oder Monate nur eine Stunde pro Woche dafür Zeit nimmt.
Diese Freiheit über das Erlernen neuer Dinge, bezieht sich dabei nicht nur auf berufliche, sondern auch auf private Dinge. Du willst Programmieren lernen und Dich in den HTML & CSS-Dschungel stürzen? Feel free! Du hast Bock Gitarre spielen zu lernen oder eine neue Sprache zu erlernen? Go for it!
Dadurch, dass Du Dir selbst Deinen Tagesablauf gestalten kannst, hast Du nun viel mehr Möglichkeiten diese neuen Dinge, in Deinen Tag zu integrieren. Und alles was Dir Spaß macht, rechtfertigt eine kreative Pause allemal!
Achso, ja klar. Jetzt hätte ich fast eine kleine Nebensache vergessen: Du kannst natürlich auch frei entscheiden, von welchem schönen Ort auf dieser Welt Du Deine Arbeit verrichten willst. Aber da Du hier auf diesem Blog gelandet bist, weißt du das sicher längst. 😉
Hachja, hoffentlich eines Tages. <3 Bzw. zumindest ein Job, den ich wirklich liebe und sinnvoll finde..
Es ist nie zu spät sein Leben umzukrempeln… 😉